12.05.2018 Ultrabielersee – der erste „offizielle“ Ultra

12.05.2018 Ultrabielersee – der erste „offizielle“ Ultra

Nur noch 4 Wochen bis zum 100 km von Biel- der richtige Zeitpunkt für einen letzten Formtest. So traten die Crazy Runners geschlossen beim Ultrabielersee an, dieses Jahr erstmal „nur“ beim 50km-Lauf und nicht beim 160km-Ultrabielersee XXL (schliesslich sind wir ja noch „Ultra-Küken“).

Ultrabielersee 12.05.2018

Gegen 8 Uhr traf ich mit dem Zug in Biel ein. Zeitgleich stieg ein sportlich angelegtes junges Paar aus, wir hatten das gleiche Ziel und kamen ins Gespräch. Auch für die beiden die erste Teilnahme heute hier, die 100km wollten sie in 4 Wochen ebenfalls versuchen. Wir haben uns rege unterhalten, schön dass ich S. Und T. jetzt kenne und wieder ein bischen mehr das Gefühl habe, dass ich beim 100km-Lauf nicht allein sein werde.

Bis 9 Uhr hatten sich die etwas über 100 Teilnehmer dann an der Startlinie beim Strandbad eingefunden. Am Himmel keine Wolke, es versprach heiss zu werden. Die ganze Atmosphere war familiär, Startnummern ohne Chip, gleich zur Begrüssung ein tolles Finisher-Geschenk (eine Powerbank), bekannte Gesichter und ein allgemeines sich Begrüssen, alle fieberten dem Start entgegen. Als es dann losging, kamen Valentin und ich schnell in den für uns über weitere Strecken angenehmen Laufflow knapp unter Pace 6.00. Eigentlich wollten wir die 6:00 nicht unterschreiten, aber es ging ja so gut. Bald gesellte sich der Niklaus dazu und wir rannten in der Dreiergruppe weiter. Gut war wieder, dass ich die Pace mit meiner Polar-Uhr im Blick hatte. Gut war auch, dass ich als Kopfbedeckung einen Stoffschlauch trug, der nass wunderbar kühlte. Denn der Himmel war wolkenlos und es wurde immer wärmer. Zum Glück gings auf der linken Seeseite die ersten 20km auf abwechslungsreichen beschatteten Naturwegen entlang. Alle 5 km ein Verpflegungsposten, es gab Cola, Iso, Wasser, Riegel, Obst sogar Sportlergele. Mit soviel Luxus hatte ich nicht gerechnet! Trotzdem trug ich die 600ml Wasser an meinem Hüftgurt weiter mit mir herum, nichts schlimmer als ohne Wasser durstig in der Sonne rennen, das sollte heute nicht passieren.

Datteln hatte ich auch dabei und eigene Sportlergele. Hab ich alles nicht gebraucht!

 

Wir hielten das eigentlich zu hohe Tempo (Pace knapp unter 6:00), jedenfalls gut durch bis Km 35. Die Verpflegungsposten taten unglaublich gut, das „Wieder Loslaufen“ wurde aber ab km 25 erwartungsgemäss immer anstrengender.

Die rechte Seeseite (fast nur Asphaltwege) durchquerten wir dann in der vollen Mittagshitze. Öfters kleine kraftzehrende Steigungen, die Kilometer schienen mir ab km 38 immer länger zu werden. Ständig schaute ich auf meine Sportleruhr. Tunnelblick, das Laufen kostete alle Kraft, keiner sagte mehr ein Wort. Ein Tief was an den Verpflegungsposten (km 40 und 45) immer etwas besser wurde aber anhielt bis km 47. Dann lief ich einfach, es ging wieder wie von alleine und strengte fast nicht an. Wir hatten es fast geschafft! Ein Gefühl der Euphorie.

Dann 2 km vorm Ziel stürzte Niklaus auf dem Asphalt. Schmerzhafte Schürfwunde. Aber nach kurzer Pause war er fitter als vorher und holte uns schnell wieder ein. Da war ich schon voll im Hoch. Wir waren gleich da, das Ziel schon zu sehen. Ich konnte wieder erzählen, es lief wie am Schnürchen! Was ich mir bei km 40 nicht vorstellen konnte, war plötzlich kein Ding mehr. Ich hätt nach absolvierten 50 km gut weiterrennen können!

Zu dritt rannten wir dann nach ca.5h 30min über die Ziellinie. Ich war viel weniger erschöpft als nach dem 52km-Lauf im Dezember von Jegenstorf nach Biel, was wohl vor allem an der guten Verpflegung lag.

Für Valentin  und mich war das der erste offizielle Ultra. Wir dürfen uns jetzt rechtmässig Ultraläufer nennen 🙃

 

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