Rückblick Trainingswoche 14 für den 100km-Lauf von Biel, 04.12. – 10.12.2017

Rückblick Trainingswoche 14 für den 100km-Lauf von Biel, 04.12. – 10.12.2017

Die Woche begann für mich körperlich im Tief mit starken Unterleibskrämpfen. Es war so schlimm, dass ich den Sonntagabend mit Wärmflasche auf der Couch verbrachte. Das war zwar recht unangenehm, ich war aber absolut glücklich über das Timing, lieber jetzt durchhängen als am Samstag beim geplanten 52km-Lauf.

In der Hoffnung auf Besserung hab ich dann Montag trotzdem einen kurzen Run von 5km gemacht und mich einfach nur gequält. Der ganze Bauch war verkrampft und verhärtet. Dienstag fühlte ich mich dann schon wesentlich besser und hab den Chlausabend bei den Lindberjoggern mit 45min Schlittschuhlaufen in der Zielbau-Arena Winterthur verbunden. Hat richtig Spass gemacht und war mal was anderes und für mich pure Regeneration ☺


Da ich mich ab Mittwoch wieder recht fit fühlte, wollte ich eigentlich als Vorbereitung für den Lauf am Sa täglich mindestens 4km joggen, die guten Vorsätze blieben dann aber Mi und Do wegen ganz vielen Erledigungen und einer Karaoke-Veranstaltung am Donnerstag auf der Strecke.

Freitag hätt ich dann Zeit zum Rennen gehabt, fand es aber für mich sinnvoller, nach dem Stress und wenigen Schlaf der letzten 2 Tage einfach mal in Vorbereitung auf meinen ersten Mini-Ultra gar nichts zu machen ausser mich zu erholen, genug zu essen und früh ins Bett zu gehen.

Samstag beim Lauf zeigte sich dann, dass das die richtige Entscheidung gewesen war. Ich war ausgeschlafen, erholt und fühlte mich absolut fit für die 52km.
Wir rannten in moderatem Tempo (Pace zwischen 6:30min und 7min) und ich spürte die ersten 15km rein gar keine Anstrengung, die nächsten 15km merkte ich ein wenig meine Beine und ab ca. 30km verhärteten sich die Muskeln beider Beine und sogar der Bauch und es wurde unangenehm, ich hab das aber ganz gut geschafft zu ignorieren. Vom Kopf her gings mir bis Kilometer 38 gut. Ab dann bis zum Ziel fühlte ich mich ständig unterzuckert und die Kilometer gingen viel langsamer vorbei. Das mitgenomme Gel (4 Packungen) half aber ganz gut und moralisch hat mich die letzten Kilometer mein Mitläufer Nikolaus aufgebaut. Er lief wie eine Maschine und die hat mich irgendwie mitgezogen und so hab ich auch die letzten schrecklichen 5km geschafft (es war kalt und dunkel ich fühlte mich schrecklich und mir kam ein Kilometer noch nie so lang vor). Nach 53.7km am Ziel angekommen war ich einfach nur fix und fertig. Und mir wurde schlecht bei dem Gedanken, dass das ja nur die halbe Strecke gewesen war. Alles tat einfach nur noch weh und ich kam kaum noch eine Treppe runter und war sogar zu schwach zum Pizzaessen. Ich weiss nicht, wann ich vorher schonmal so erledigt gewesen war, ich glaub noch nie. Aber schon knapp 2 Stunden später nach einer Dusche und einem Teller Pasta, kehrten die ersten Lebensgeister zurück. Wieder zu Hause war ich dann schon wieder recht gut zwäg und absolut überrascht hat mich dann, dass ich mich praktisch über Nacht vollständig regenerieren konnte. Am Sonntag spürte ich praktisch nichts mehr vom Lauf, alles war wieder locker, nichts tat weh und ich hätt eigentlich wieder rennen können.
Der Lauf war für mich auf jeden Fall eine sehr wichtige Erfahrung. Ich bin ja vorher nie weiter als 22km gerannt und jetzt erst hab ich ein Gefühl für die Grösse der Aufgabe und eine angemessene Ehrfurcht vor den ganzen 100 Kilometern. Ich weiss jetzt, wie es sich anfühlt, an die Grenze zu kommen und weiss, dass ich noch viel mehr Kondition brauche, um mehr als diese 53km zu bewältigen.
Diesen Zustand der ständigen Unterzuckerung hatte ich vorher noch nie kennengelernt und er hat mir ziemlich zu schaffen gemacht- daran muss ich sicher noch arbeiten.
Für den jetzigen Trainingszustand kann ich aber glaub ich zufrieden sein. Da mir am So rein gar nichts mehr weh tat, scheint mit meinem Laufstil und der Rumpfstabilität alles in Ordnung zu sein.
Momentan bin ich einfach nur glücklich, den Lauf geschafft zu haben und freu mich aufs weitere Training mit neuen Herausforderungen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.