Rückblick Trainingswoche 13 für den 100km-Lauf von Biel, 27.11. – 03.12.2017
Diesmal hatte ich mich am Sonntag ja ausgeruht und war Montag nach viel Organisieren und Büroarbeit voll fit und motiviert für einen nachmittäglichen Lauf nach Biberstein. Hat wirklich gut getan, es waren milde Temperaturen, ich war die ganze Zeit sehr relaxt und am Ende positiv überrascht, dass die Durchschnittspace sogar unter 6min lag.
Kurz nach dem Lauf erfuhr ich, dass meinen Ballonverkäufen durch den Wegfall des besten Standplatzes eine Krise bevorsteht. Das Thema hat mich die darauffolgenden Tage dann sehr beschäftigt und ich hab mich am Dienstag fast ausschliesslich nur darum gekümmert, Mails geschrieben und recherchiert und einen Sport-Ruhetag eingelegt.
Am Mittwochmorgen hatte ich den Kopf dann zum Glück wieder frei genug für den Longjogg. Ich bin einfach mal losgelaufen ohne genauen Plan, erst an Veltheim vorbei und dann hinter der Gislisfluh nach Westen bis Küttingen mitten durch den Jurapark. Es war landschaftlich sehr schön aber teilweise gings nur extrem langsam vorwärts. Der eisige und steile Jurapark-Weg (ab ca. Kilometer 12) war ohne Stöcke fast nicht machbar. Ich hatte echt Angst auszurutschen und mir was zu brechen aber musste in dem Moment halt irgendwie weiterkommen. Hab sogar 2 Bergziegen gesehen (die sich sehr gewundert haben was ein Mensch um die Jahreszeit da oben im Schnee rumkraucht) und 2 km weiter gabs dann auch wieder einen anständigen Weg. Mittag war ich dann wieder zu Hause und unter der wohlverdienten heissen Dusche voll stolz auf die absolvierten 22 km mit 860 Höhenmetern.
Für mich war dann auch irgendwie klar, dass der Donnerstag im Zeichen der Regeneration stehen sollte. Nachdem meine Kinder aus dem Haus waren, bin ich aber anderweitig aktiv geworden: erst 25min Kräftigungsübungen, gleich im Anschluss (ich war ja dann warm) eine Einheit Karate. Nach 20min Karate bei uns im Wohnzimmer war ich jedenfalls völlig fertig. Wenn sich wie beim Kampfsport Leistungsphasen mit ruhigeren Phasen abwechseln, ist bei mir konditionsmässig wohl noch viel Luft nach oben.
Freitag bin ich dann trotz Frost (-2 Grad!) gleich früh nochmal losgerannt an der Aare lang bis zum Wasserwerk Villnachern. Gleich die ersten Meter in Auenstein den Hügel runter hab ich gemerkt, wie saugefährlich Laufsport sein kann. Es war spiegelglatt! Mit der nötigen Vorsicht hab ich aber auch die folgenden 16km vereisten Weg mit reduziertem Tempo gut geschafft. Die Thermounterwäsche hat jedenfalls bei -2 Grad gute Dienste geleistet (viel kälter sollte es aber nicht werden…), die Lauf-Handschuhe entpuppten sich als etwas dünn.
Die Nacht zum Samstag war dann sehr kurz (ich war beim Karaoke und erst 3:30 Uhr im Bett und bin 6:30 Uhr noch vorm Weckerklingeln wieder aufgestanden). Am Samstag hatte ich dann soviel zu tun (Ballonverkauf beliefern und nachmittagsfüllender Auftritt meiner Steelband), dass ich den Schlaf nicht nachholen konnte und ich hing am Abend ziemlich durch. Eine Nacht gut und genug schlafen und alles war am Sonntag aber wieder gut. Bin dann zwischen Frühstück und Mittagessen einfach nochmal gemütlich eine kleine Aarerunde gelaufen und das Wochenziel von 50km war erfüllt.
Mit der Woche und dem was ich gemacht hab (besonders cool war der Longjogg) bin ich insgesamt voll zufrieden. Wir haben beide den Plan erfüllt und wenn wir jetzt nicht krank werden, haben wir gute Chancen, den 52 km-Lauf am Ende von Woche 14 zu schaffen.