100 km- Mission completed

100 km- Mission completed

Gerade erinner ich mich grinsend an die kraftzehrenden 1000m-Läufe im Sportunterricht mit so 13-14 Jahren, unmotiviert und mit Seitenstechen. Ich war immer die Langsamste. Beim 60m-Lauf musste ich jedes Mal zusammen mit einem viel schnelleren antreten. Das sollte mich wohl motivieren, bewirkte aber das Gegenteil. Rennen fand ich damals schrecklich. Vorgestern- 30 Jahre später- hab ich im Alter von 43 Jahren den 100km-Lauf von Biel gefinisht und bin dafür 14h und 33min gerannt. Wie konnte das passieren?

Die Vorgeschichte

Der Laufvirus

Naja mit 13 war ich wohl wahrhaft unsportlich und hab dann aber über die Jahre immer wieder etwas getan, was mich fit hielt: erst Karate, später (als ich schon 2 Kinder hatte) Jazz- und Tap-Dance. Die letzten Jahre hatte ich als Ballonverkauf-Lieferfahrer auch einen körperlich anstrengenden Job, der mich recht fit hielt. Naja und dann kam der Tag im Januar 2017, wo mir Valentin einfach mal den Link zu seinem Laufblog schickte und ich aus allen Wolken fiel vor Ehrfurcht. Laufanalysen, Marathone, Wettkämpfe- das klang alles hochwissenschaftlich und interessierte mich brennend. Das wollte ich auch probieren! Mit meiner ersten Teilnahme an einer Laufsportveranstaltung (Kerzerslauf  2017) war es dann gänzlich um mich geschehen. Soviel positive Energie! Ich (eine mässig schnelle Mama mit 42) wurde tatsächlich angefeuert! Jetzt gab es kein Zurück mehr…

Jo das machen wir

Ich hatte im Mai 2017 gerade an meinem 3. Lauf teilgenommen, als Valentin auf Whatsapp laut dachte, wenn er schon (bedingt durch eine Sportverletzung und dem damit verbundenen monatelangen Trainingsausfall) momentan nicht schnell sein kann, dann könne die neue Herausforderung doch sein, sehr weit und dafür langsam zu laufen. Er könnte doch mal für den 100km von Biel 2018 trainieren. Diese Idee fand ich so unglaublich, dass ich sofort mit dabei sein wollte. Valentin war (denke ich mal) erst skeptisch (ich hatte ja noch fast keine Lauferfahrung), die nächsten Monate blieb ich aber wirklich dran, die Kondition wurde besser und ab September 2017 trainierten wir beide nur noch für Biel 2018- nach einem von Valentin akribisch aufgestellten Trainingsplan.

Training für Biel 2018

Die ersten Wochen (September bis November 2017)

Von Anfang an war uns klar, dass die Aufgabe, die wir uns gestellt hatten, riesengross war. Wir versuchten deshalb, das Training sehr diszipliniert anzugehen. So schrieben wir wochenlang (bis Ende 2017) am Ende jeder Trainingswoche einen Bericht. Es war keineswegs egal, wenn jemand mal die Einheit Alternativsport weggelassen hatte. Ich kann mich erinnern, dass ich nur deswegen meine 20 Jahre lang eingemotteten Rollerblades wieder in Gang setzte und mehrmals schwimmen ging. Auch die Schlittschuhe mussten nicht nur einmal herhalten.

Nach 5 Wochen Training Anfang Oktober 2017 bekam ich dann eine schlimme Grippe und kurz darauf einen nicht weggehen wollenden Husten. Bisher war doch alles so gut gegangen und ich wollte doch nicht den Anschluss verlieren. Also lief ich trotz Husten an einem kalten Mittag Anfang November los und musste mich nach 1km übergeben. Mein Kopf schrie JA!!!! aber der Körper sagte ganz klar nein. Nun bin ich aber wirklich ein Dickkopf und wenn ich mir etwas vorgenommen habe, tu ich meistens alles dafür. Statt wegen dem Husten zu pausieren, bin ich deshalb dann einfach auf den in unserem Schlafzimmer stehenden Crosstrainer umgestiegen (durch die warme Luft hielten sich die Hustenanfälle in Grenzen) und konnte das Wochenpensum so erfüllen. Dass ich dann tatsächlich wieder gesund geworden bin, daran hab ich gar keinen Anteil. Das passierte, weil ich die Woche darauf tatsächlich pausierte und das kam, weil Valentin seinen Trainingsplan (er war auch krank geworden) angepasst hatte. Ja ich nahm den Trainingsplan sehr sehr ernst.

Ein anderes Problem, mit dem ich immer wieder zu kämpfen hatte, war der monatliche weibliche Zyklus. Egal, was darüber und die Vereinbarkeit mit sportlichen Aktivitäten geschrieben wird- man fühlt sich einfach Scheisse und undicht. Aber auch damit wollte ich mich nicht abfinden und rannte irgendwann im September gerade am schlimmsten Tag 9 km auf Schnelligkeit. Es wurden meine schnellsten 9 km bisher mit einer Pace von 5:18 min. Ich hatte Japan besiegt!!! Trotzdem war mir natürlich klar, dass ein langer Lauf mit diesem Problem sehr schwierig werden würde und ich hoffte seitdem inständig, dass ich davon am 8. und 9. Juni 2018 verschont bleiben würde.

Formtests und Splitruns

Anfang Dezember waren wir mit 50 Wochenkilometern theoretisch fit für eine erste Ultraerfahrung und tatsächlich konnte ich dann am 9. Dezember 2017 den 52km-Lauf von Jegensdorf nach Biel finishen (halbe Originalstrecke des 100km von Biel). Ich war kurz nach dem Lauf so erschöpft wie noch nie jemals zuvor, wahrscheinlich auch durch die starke Dehydrierung (es gab ja keine Verpflegungsposten und ich hatte nur 600ml Wasser dabei gehabt) aber auch sehr glücklich, dass ich die Ultra-Schallmauer durchbrochen hatte, ohne jemals zuvor einen Marathon gelaufen zu sein (im Training war ich bisher maximal 30km gelaufen).

Dieser Lauf hat im Kopf etwas wichtiges bei mir ausgelöst- plötzlich kamen mir 15 oder 20km nicht mehr weit vor. Und ich wusste nun, wie es ist, mental in der Krise zu sein. Ab km 45 kam mir jeder Kilometer endlos vor, ich schaute ständig aufs Handy, es war eine einzige Quälerei. Zum Glück war Niklaus an meiner Seite (Valentin hatte leider nach 37 km wegen schlimmer Rückenschmerzen abgebrochen). Ich lernte bei diesem Lauf auch, wie wichtig der Laufpartner ist. Niklaus hat mich durch seinen konstanzen Laufstil mitgezogen. Allein hätt ich mich auch irgendwie durchgebissen aber es wäre viel schlimmer gewesen. Gewappnet durch diese Erfahrung trat ich dann am 27. Januar 2018 an, um beim Ultra-Formtest Nr. 2 den Pfäffikersee sechsfach zu umrunden. Wieder war Niklaus mit dabei (was mich sehr freute), er verliess die Gruppe aber irgendwann, weil er einfach schneller war. Jedenfalls waren da zum Schluss nurnoch der Stefan, ein sehr erfahrener Ultraläufer und ich (das Ultraküken) unterwegs. Wieder war es einfach nur toll, in der Krise nicht allein zu sein. Wir unterhielten uns und die Kilometer verflogen einfach so. Dann machte ich eine ganz neue Erfahrung: nach einem schlimmen Tief gehts irgendwann wieder aufwärts. Mir gings nach 50 km so gut, dass ich Lust hatte zu singen und Witze zu erzählen. Genauso nach 58 km. Am liebsten hätt ich nochmal richtig Gas gegeben aber Stefan hat mich gebremst. Nur nicht übermütig werden. Jedenfalls kroch ich nicht auf allen Vieren ins Ziel sondern rannte im Ziel fröhlich nochmal um Valentins Auto. Ich war voll im Hoch.
Dann kam so von Ende Februar bis April die Phase der Splitruns. Valentin hatte recherchiert, dass es für den Trainingseffekt nicht sinnvoll ist, Longjoggs länger als Marathondistanz zu absolvieren. Effektiver wären sogenannte „Doppeldecker“ oder „Splitruns“ also 2 längere Läufe am gleichen Tag.

Diese neue Erkenntnis setzte ich die folgenden Wochen um und absolvierte Ende Februar 1x einen 55km Splitrun (30km +25km) und im März/ April 4x einen 60km Splitrun (35km + 25km). Ich war nach dem ersten Longjogg jeweils sehr ausgepowert und es kostete viel Überwindung, am Abend nochmal loszulaufen. Aber ich hab es geschafft und bin dadurch mental stärker geworden. Ich kann diese Art des Trainings als Vorbereitung für einen Ultra wirklich nur empfehlen.

So abgehärtet, rannte ich mit Valentin fast relaxt in Hamburg meinen ersten Marathon und wenige Tage später fiel mir der U.B.S. (Ultrabielersee) beinahe leicht. Es gab zwar ein Tief (während der zweiten Streckenhälfte in der Hitze auf Asphaltstrassen) aber zum Schluss war ich wieder in einem ausgeprägten Hoch und im Ziel spürte ich kaum Erschöpfung. Wahnsinn, wie ich mich schon entwickelt hatte! Es waren noch 4 Wochen bis zum 100km von Biel und ich wusste plötzlich einfach: ich war konditionell bereit.

Die letzten Wochen vor Biel

So liess ich wegen der Dichte der Laufsportveranstaltungen im April/ Mai (Wings for life, Hamburg-Marathon, Sihltaler Frühlingslauf, U.B.S., Helsinki-Marathon) die Splitruns mit gutem Gewissen weg und war was den Trainingsplan anging, sehr gelassen. Ich spürte einfach, es war gut. Jetzt nicht zuviel zu machen und dann am 08.06. in Biel mit voller Kraft da zu sein, schien mir ein guter Plan.

Dann war es soweit. Nurnoch 1 Woche. Relaxtes Laufen und Tapering war angesagt, nur keine Überbelastung. So lief ich am Montag in moderatem Tempo meine ganz normale 9km-Aarerunde und nahm mir für Mittwoch ein letztes Training vor: 16 flache Kilometer an der Aare, Start abends 22 Uhr also sozusagen Originalbedingungen.

Schon beim Loslaufen donnerte es, aber ich blieb immerhin 1h trocken. Nach 10km Lauf schüttete es dann plötzlich wie aus Eimern so richtig mit Druck und das für die nächsten 40min begleitet von einem heftigen Gewitter. Ich hab richtig gelitten, es irgendwie nach Hause geschafft und war verzweifelt bei dem Gedanken, dass uns genau so etwas am Freitag auf den ersten Kilometern passieren könnte und wir dann sehr lange nass und kalt durch die Nacht rennen würden.

Dieses Problem war aber uninteressant, als ich 3 Uhr Nachts nach diesem Lauf, weniger als 48h vorm Start in Biel, plötzlich Schmerzen in der linken Ferse spürte. Irgendwas war nicht gut, so ein Mist. Ich wollte diesen doofen Schmerz weghaben und mir fiel leider nix Gescheiteres ein als Gegenschmerz mit der Blackroll-Mini (hätten sie mir beim Sihltaler Frühlingslauf doch was anderes geschenkt…) zu erzeugen. Dadurch reizte ich es aber erst richtig an. Fazit: Am Donnerstagmorgen konnte ich nurnoch humpeln und war nervlich ziemlich am Ende. Valentin hat mich dann beruhigt und gemeint, es wär sicher eine Überlastung und würde schnell vergehen. Ich hab die Ferse dann einfach in Ruhe gelassen und immer mal mit wärmendem Gel eingerieben (das war sehr angenehm). Mit der Erkenntnis, dass ich ja auf dem Vorderfuss laufe und den Schmerzpunkt beim Joggen gar nicht berühre, gings mir dann etwas besser. Ich war seit der ersten Trainingswoche Anfang September 2017 insgesamt knapp über 2000 km gelaufen und fühlte mich konditionell absolut fit für Biel. Das Schicksal meinte es saugut und ich hatte NICHT meine Tage. Ferse hin oder her, das konnte mich jetzt nicht mehr bremsen!

Der grosse Tag

Die Nerven lagen blank

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, am Wettkampftag richtig auszuschlafen, länger als 7:30 Uhr ging aber wirklich nicht! Ich war zu aufgeregt. Hatte ich auch nichts vergessen? Immer wieder fiel mir irgendetwas ein, was ich noch einpacken könnte. Ich schaute mir Tape-Anleitungen an (wer weiss…), verpackte die Wechselsachen wasserdicht, dachte an Verbandszeug. Irgendwann setzte ich mich dann nach Monaten wieder ans Klavier zur Nervenberuhigung. Eigentlich wollte ich erst so 18:30 Uhr in Biel sein. Als Valentin schrieb, er würde 16:45 Uhr ankommen, hielt mich aber nichts mehr zu Hause. Zusammen brachten wir die Stunden bis zum Start dann kurzweilig um. Es gab noch lecker Essen und dann haben wir einfach halb dösend in der Halle abgehangen bis kurz vorm Start. Niklaus stiess dort noch zu uns und das Laufteam war komplett. Jetzt gings los!

Nach 1km Seitenstechen

Den Start werd ich wohl nie vergessen. Sie spielten das perfekte Lied (Tote Hosen „An Tagen wie diesem“), hunderte Bieler waren auf den Beinen und schickten uns in die Nacht hinaus, es war trocken und angenehm warm. Aber während ich im dichten Pulk sehr auf die Mitläufer schauen und das Tempo anpassen musste, waren sie plötzlich da: starke Schmerzen in der linken Seite. Der ganze Bauchbereich verkrampft. Es tat schon nach 1km Lauf so weh, dass ich nicht mehr sprechen und nurnoch an diesen Schmerz denken konnte. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Einfach tief atmen, nicht verzweifeln. Es wurde besser. Nach ca. 3 km gings mir wieder gut.

Sternenhimmel und Radio Blitz

Ab dann hatten wir es die nächsten 2 Stunden sehr lustig. Der Lauf strengte noch nicht an und wir waren guter Dinge. In Aarberg wurden wir sensationell begrüsst, ein richtiges Volksfest war dort im Gange. Gerade als es nach der Stadt dann richtig ruhig wurde, nahm Valentin dann seine mitgebrachte Bluetooth-Box in Betrieb und wir hörten Radio Blitz (das offizielle Radio des 100km). Das lenkte genial ab und die Kilometer vergingen wie im Fluge. Wir dachten nur von einem Verpflegungsstand zum nächsten. Auch hier wieder ein ganz grosses Dankeschön an Valentin: er hatte Abreisszettel vorbereitet, auf denen jeweils die Entfernung zum nächsten Verpflegungsposten stand, sowie wieviel Kilometer wir bei diesem dann schon geschafft hatten. Das teilte für jeden von uns die Strecke in überschaubare Abschnitte. Gegen 3:30 Uhr morgens hatten wir dann die halbe Strecke geschafft. Es war bis dahin eine wunderschöne sternenklare Nacht gewesen mit Grillenkonzert, zwischenzeitlich etwas angenehmen Nieselregen und Heuduft. Ich fühlte mich kein bischen müde. Die schweren Beine waren da aber es ging mir gut und nach einer Krise ca. bei km 35-40 hatte ich jetzt keinen Tunnelblick mehr und fieberte dem Sonnenaufgang entgegen. Wir erreichten kurz vor der Morgendämmerung Kirchberg (56km). Meine Sachen waren durchgeschwitzt und ich war froh, dass ich Wechselsachen dorthin hatte transportieren lassen. Unendlich schwer fiel mir dann das Umziehen, vor allem das Ausziehen der langen Laufhose. Ich war doch ziemlich erschöpft, alles tat weh. So fiel die Pause in Kirchberg leider für alle durch mich ungewollt lang aus. Frisch angekleidet fühlte ich mich aber gleich wieder fitter. Mein T-Shirt vom Helsinki-Marathon sollte mir im schweren zweiten Teil Kraft geben.
Kurze Zeit später verabschiedete sich Niklaus dann leider von Valentin und mir. Er hatte Probleme mit der Atmung und wollte lieber marschieren. Wir setzten den Run dann in langsamem und gleichmässigem Tempo ohne ihn fort und hoffen darauf, dass er wieder aufschliessen würde. Niklaus hat den Lauf dann allein zu Ende gebracht, die letzten 30km nurnoch marschierend in der prallen Mittagssonne. Er hat für diese Leistung meinen grössten Respekt.

Aber zurück zu Valentin und mir und Kilometertafel 65: Es wurde langsam hell und wir verfolgten mit Radio Blitz den Zieleinlauf der Schnellsten. 7h 43min, der erste war im Ziel und beim Interview kurz nach dem Finish nichtmal ausser Atem. Unvorstellbar diese Kondition. Uns gings jedenfalls noch gut, wir waren mittlerweile auf dem HCM-Pfad unterwegs und guter Dinge, das Ziel zu erreichen. Dass alles weh tat, damit kamen wir klar, das Übliche bei langen Strecken.

Team Love-Parade kämpft sich vorwärts

Radio Blitz stellte ca. 6:30 Uhr früh dann die Liveübertragung ein und ab dann hörten wir Goa-Trance von Valentins abonniertem 24h-Elektromusik-Radio. Es war der perfekte Sound für den Lauf-Flow, man fällt selbst wie in Trance und das Laufen ging von alleine. Bei mir jedenfalls. Valentin bekam ab km 70 leider schlimme Knieschmerzen, die für den Rest des Laufes nicht mehr weggingen und musste von da an oft marschieren. Bei mir stellten sich Schmerzen im Hüftgelenk ein, durch die mir gerade das Marschieren wehtat. Etwa bei km 85 war es bei uns beiden so schlimm, dass ich unbedingt joggen musste und er unbedingt marschieren und weil wir aber auch unbedingt zusammen ins Ziel kommen wollten (nein ich hätte Valentin niemals in dem Zustand zurückgelassen!) sah es dann so aus, dass er straff marschierte und ich extrem langsam nebenher jöggelte. Und wir hatten trotzdem immernoch Spass und machten Quatsch. Auch bei km 95 noch. Im Kopf hatte keiner von uns eine Krise. Ab km 98 waren dann meine Hüftschmerzen wie durch ein Wunder verschwunden und ich konnte neben Valentin marschieren. Mittlerweile war es warm geworden. Die kaum zu unterdrückende Freude darüber, dass das Ziel eines steinigen Weges, der für uns beide im September 2017 begonnen hatte, so nahe war, gab uns die letzten endlosen Kilometer Kraft. Und so konnten wir uns am Ende sogar noch für einen sportlichen Einlauf im Zielgelände motivieren. Was für eine Freude, als dort plötzlich meine Tochter Jessica mit dem Handy filmend neben uns herlief! Ich hatte die Rückfahrt eigentlich mit dem Zug geplant und nicht damit gerechnet, dass meine Familie kommen würde, um uns im Ziel zu empfangen. Pure Freude! Wir waren da. Wir waren angekommen. Als offizielle Finisher des 100km von Biel 2018 bekamen wir unsere Medaillen umgehängt. Ich war überglücklich und stolz, dass wir das zusammen geschafft hatten.

Unendlich müde

Was war ich froh über den Transportservice nach Hause. Plötzlich fiel alles von mir ab und ich war nurnoch unendlich erschöpft und müde. Das Treppensteigen, die Dusche nach dem Lauf- alles ging nur ganz langsam und kostete mich alle Kraft. Auf der Rückbank vom Auto konnt ich mich dann einfach hinlegen und dösen. Es war geschafft, die Mission erfüllt. Zu Hause angekommen, fiel ich 2 Stunden in tiefen Schlaf.

Den Rest des Wochenendes gönnte ich Körper und Geist viel Ruhe. Eine Bestandsaufnahme ergab: Die einzigen Schäden, die ich davongetragen hatte, war eine Blase an der rechten Ferse, ein schmerzender Streifen unterhalb der Brust durch die Reibung des Unterleibchens und ein schlimm ins Nagelbett gedrückter abgestorbener Zehennagel (ich musste ihn einen Tag nach dem Lauf ziehen).

Heute, 2 Tage nach Biel, ist der Zeh verbunden aber sonst alles wieder ok und ich schmiede Zukunftspläne. Einer davon ist ziemlich sicher Biel 2019.

 

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