Rückblick Runching 2018: Tag 2 (24.07.2018)

Rückblick Runching 2018: Tag 2 (24.07.2018)

Irgendwie hatte ich in Oberwil nicht viel schlafen können, vor allem wegen der ungewohnt dicken Kissen und Valentins Einschlaf-Yogamusik, die statt nach 1h auszugehen gegen halb 3 immer rockiger wurde, war auch beteiligt. 6:30 Uhr gingen jedenfalls gnadenlos unsere Wecker los und wir packten etwas zerschlagen unsere Sachen zusammen und machten uns startklar für einen harten Tag: 51km mit 1730 Hm standen auf dem Programm. Als wir kurz nach 7 Uhr aufbrachen, war mein Stoffwechsel immernoch am pennen. Beim Gedanken an Geschäfte hinter Büschen griff aber sofort sowas wie ein Notmechanismus. Bis zum Abend und dem Klo in der Jugendherberge hatte ich eine perfekte Verstopfung.

So marschierten wir also los. Von Oberwil führte unser Weg in den Wald hinein, es war schön schattig aber nichts desto weniger anstrengend und an Joggen war nicht zu denken. Ca. 100 Hm Steigung pro km und das mit nur einer kleinen Unterbrechung (Hochmoor beim Hintergeissboden, dort sind wir dann auch mal gejoggt) auf insgesamt 11km. Wir brauchten für diesen ca. 1200m Anstieg zum Gnipen insgesamt 4.5h. Zwischendurch füllten wir unsere Wasservorräte einmal an einem (sehr langsam fliessenden) Brunnen auf. Eine andere Wasserstelle entpuppte sich vor Ort als mitten im Wald stehendes Wasserklo.

Nach einem extra steilen letzten Stück oben angekommen (es war 12 Uhr mittags und sehr heiss), war jedenfalls wieder fast alles alle und ich zumindest war total dehydriert. Die überwältigende Aussicht hat mich das aber erstmal vergessen lassen. Einfach der Wahnsinn. Wir lagen auf der Wiese rum und hatten es geschafft.

Der Abstieg sollte dann leichter gehen, sollte. War dann nicht ganz so leicht. Wir tasteten uns Schritt für Schritt nach unten und suchten dabei die Caches vom Goldauer Bergsturz-Powertrail.

Zum Glück fanden wir zwischendurch an einem sehr langsam laufenden Brunnen Wasser und kamen auch an einer Albhütte mit gut gefülltem Kühlschrank und Kasse des Vertrauens vorbei, das war wie das Paradies. So ging es uns eigentlich ganz gut und dank Valentins Spürsinn konnten wir die Caches auch alle schnell finden. Aber steil war es… Ja der Abstieg dauerte letztendlich dann auch viel länger als erwartet. Als wir fast unten in Goldau angekomnen waren und die Hälfte des Trails absolviert hatten, realisierten wir, dass die andere Hälfte nicht zu schaffen war. Genau wie die Laufstrecke Goldau-Luzern. Es war ja schon fast 15 Uhr und das einzig Realistische, um bis 17 Uhr in Luzern zu sein (wir hatten ja noch ein GC-Event) war eine Abkürzung mit einer Bahnfahrt ab Goldau. Also joggten wir noch die Asphaltstrasse nach Goldau hinunter (das war zwar ein Umweg aber wir hatten genug von steilen Wegen), gönnten uns in Goldau noch eine Erfrischung (Glacé!) und ab gings mit dem 16-Uhr Zug nach Luzern.

Ja, dieser Tag war wirklich anders verlaufen als geplant, letztendlich waren wir mit den 20 Laufkilometern, 1200 Hm und 16 gefundenen Geocaches aber sehr zufrieden.

In der Jugendherberge bezogen wir dann ein Zimmer mit bequemen Betten und lustigem Schrank (Metallspind wie bei der Armee), konnten unsere Sachen zum Waschen abgeben und machten vorm GC-Event noch einen Abstecher zum Denner. Energy-Milch!! Die gabs übrigens häufiger die 4 Tage, wir zwei sind bekennende Erdbeer- und Vanillemilchfreaks. Geduscht und gestärkt gings dann bewaffnet mit unseren beiden Logbüchern (Valentin hatte extra für mich auch eines mitgebracht) zum zweiten GC-Event und wir verbrachten wieder plaudernd eine interessante Stunde mit Gleichgesinnten. Diesmal am Vierwaldstätter See. Und in den bin ich dann natürlich auch noch hineingesprungen, das musste einfach sein. Es war ja immernoch geniales Sommerwetter, 32 Grad, kein Wölkchen am Himmel. Später als wir in Luzern an der Uferpromenade Pizza assen, schien der Fast-Vollmond und Valentin erklärte mir (mit Kostehäppchen), warum Caprese so teuer ist. In Lugano war gerade das Blue-Ball-Festivall. Hunderte Menschen verbrachten den Abend im Freien am See und auf dem Weg zum Hostel kamen wir noch an einem mit Feuerkeulen jonglierenden Einradfahrer vorbei. Ein schönes Ende von einem wundervollen Tag.

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