17. März 2018: Kerzerslauf

17. März 2018: Kerzerslauf

Der Kerzerslauf wird für mich wohl immer etwas ganz Besonderes bleiben, weil es vor genau einem Jahr meine allererste Laufsportveranstaltung war. Damals zusammen mit Valentin ganz gemütlich mit einer Durchschnittspace von 6:25 min absolviert (er war nach einer Sportverletzung noch in der Schonphase), sollte es dieses Jahr aber eindeutig flotter Richtung Ziel gehen. An die von Valentin angestrebten 5:20 min pro Kilometer konnte ich für mich aber nicht recht glauben. Zumindest wollte ich so lange wie möglich verhindern, dass er mir davonrennt- das war mein Ziel für diesen Lauf.
Es ging dann den ersten Kilometer recht gemächlich im Pulk los mit vielen kraftzehrenden Überholmanövern und nach 2 schnellen Kilometern (Pace ca. 5:05 min) war ich dann schon am Anschlag und merkte, dass ich dieses Tempo nicht halten konnte. Für mich war klar, ich würde Valentin nur bremsen- also trennten sich unsere Wege nach schon etwas über 3 km und er war bald ausser Sichtweite, während ich versuchte, mich bei viel geringerem Tempo (Pace 6:00 von ca. km 3.5 bis 5) wieder zu fangen. Das funktionierte! Nach der Waldhütte hatte ich das Gefühl, ab jetzt wird alles besser. Es ging bergab und ich gab wieder Gas. Und plötzlich war nach 5 km Lauf die Idee geboren, dass ich es vielleicht sogar schaffen könnte, die verlorene Zeit bis zum Ziel wieder aufzuholen. Ich hatte ja noch ca. 10 km vor mir.
Und als Valentin nach ca. 7 km wieder in Sichtweite kam, hab ich dann auch den nächsten Getränkeposten ignoriert und weiter Gas gegeben (Pace bei km 6, 7, 8 und 9 unter 5:10 min) und ihn kurz vor Golaten eingeholt (gemeinsames Foto bei km 9 😀).

Kerzerslauf 2018

Entsprechend fix und fertig kam ich an der grössten Steigung des Kerzerslaufs an. 20 m versuchte ich noch hochzujoggen, dann wurde mir speiübel und ich musste marschieren. Valentin, der lief wie eine Maschine und Golgathen konstant im Laufschritt absolvierte, war bald wieder ausser Sichtweite…
Aber ich hatte es einmal geschafft und war fest entschlossen, auf den letzten 5 Kilometern alles zu geben. Ziel: gemeinsam aufs Finishervideo. Schon nach km 11 konnte ich ihn wieder sehen (jetzt weiss ich, dass wir laut Datasport-Messung zu dem Zeitpunkt 40 sec entfernt waren). Ich bin jedenfalls total stolz darauf, dass ich diesen immensen Abstand während der letzten 4 km wieder ausgleichen konnte. Was für ein Endspurt (km 12: 4:57 min, km 13: 5:04 min, km 14: 4:46 min) mit einem letzten Kilometer zusammen mit Valentin, der wahrscheinlich der schnellste meines Lebens war (Runtastic hat 4:39 min gemessen obwohl ich es sicher erst 15 sec nach dem Zieldurchlauf gestoppt habe und auch keine Autopause aktiviert hatte).
Mit dem Endresultat dieses verrückten Laufs bin ich jetzt mehr als zufrieden: Durchschnittspace trotz 2 schwachen Kilometern (km 5 und 10) von 5:19 min, Zielzeit 1h 19 min 45 sec.
Fazit: Mir hat irgendwie die Kraft gefehlt für einen gleichmässig schnellen Lauf, was vielleicht auch an zu wenig Regeneration nach der letzten grossen Trainingsanstrengung lag (3 Tage zuvor hatte ich im Rahmen des Ausdauertrainings für Biel 60km an einem Tag absolviert). Aber ich hab mich beim 40. Kerzerslauf trotzdem hochgepusht zu Leistungen, die ich nicht für möglich gehalten hatte und war echt bis an die Grenze gegangen (mir ist vor Erschöpfung immer wieder übel geworden).
Mein Ziel für nächstes Jahr wäre, meinen Körper vorab an solche Leistungen zu gewöhnen. Dass ich es kann, weiss ich ja nun. Mit dem richtigen Geschwindigkeitstraining liegt denk ich auch ein Lauf mit unter 5:15 min/km drin ohne ständige Übelkeit.


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